Szene im Kindergarten: Erzieherin mit Kleinkindern am Tisch beim Essen und Trinken.

Dein Weg zur Kita-Karriere

Du möchtest mit Kindern arbeiten? Hier erfährst du alles über die Ausbildung zur Erzieherin oder zum Erzieher und zur Kinderpflegerin oder zum Kinderpfleger: welche Bedingungen du dafür erfüllen musst, die Inhalte der Ausbildung und welche Aufgaben du später in der Kita übernehmen kannst.

Wie wird man Erzieherin oder Erzieher?

Die Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin oder zum staatlich anerkannten Erzieher ist eine sogenannte Aufstiegsfortbildung. Das bedeutet, dass du für den Einstieg in die Erzieherausbildung bestimmte Voraussetzungen erfüllen musst. Diese sind abhängig von deiner (beruflichen) Vorbildung. Du benötigst mindestens einen mittleren Schulabschluss (z. B. Realschule). Deine Erzieherausbildung absolvierst du an einer Fachakademie für Sozialpädagogik. Sie teilt sich in eine zweijährige Schulausbildung und ein einjähriges Berufspraktikum, z.B. in einer Kindertageseinrichtung.

Erzieherausbildung im Überblick

Wichtige Inhalte der Erzieherausbildung sind:

Dauer:

  • 3 Jahre in Vollzeit oder (einschließlich Berufspraktikum) oder
  • bis zu 6 Jahre in Teilzeit (einschließlich Berufspraktikum)

Damit kannst du direkt in die dreijährige Erzieherausbildung einsteigen:

  • du hast die allgemeine Hochschulreife, die fachgebundene Hochschulreife oder die Fachhochschulreife und jeweils einen Nachweis über mindestens 200 Zeitstunden Tätigkeit in einer sozialpädagogischen Einrichtung

oder

  • du hast mindestens einen mittleren Schulabschluss und eine einschlägige berufliche Vorbildung durch
    • eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem sozialpädagogischen, pädagogischen, sozialpflegerischen, pflegerischen oder rehabilitativen Beruf mit einer Regelausbildungsdauer von mindestens 2 Jahren, z. B. Kinderpflegerin oder Kinderpfleger;
    • oder eine abgeschlossene Berufsausbildung mit einer Regelausbildungsdauer von mindestens 2 Jahren und einen Nachweis über mindestens 200 Zeitstunden Tätigkeit in einer sozialpädagogischen Einrichtung; 
    • oder ein erfolgreich abgeschlossenes sozialpädagogisches Seminar oder ein erfolgreich abgeschlossenes sozialpädagogisches Einführungsjahr; 
    • oder eine einschlägige berufliche Tätigkeit von mindestens 4 Jahren.

Ausbildungsinhalte

  • Pädagogik, Psychologie, Heilpädagogik
  • Mathematisch-naturwissenschaftliche Bildung
  • Ökologie/Gesundheitspädagogik
  • Recht und Organisation
  • Literatur- und Medienpädagogik
  • Religionspädagogik
  • Praxis- und Methodenlehre mit Gesprächsführung
  • Kunst- und Werkpädagogik
  • Musik- und Bewegungspädagogik
  • Sozialpädagogische Praxis
  • Politik und Gesellschaft sowie Soziologie
  • Deutsch

Du lernst zum Beispiel, wie du pädagogische Angebote planst, durchführst und reflektierst, wie du die Eingewöhnung neuer Kinder feinfühlig gestaltest und wie du vertrauensvoll mit Eltern zusammenarbeitest.

Du kannst die Ausbildung an einer von 68 Fachakademien in Bayern machen. Weitere Infos und eine Liste der Akademien findest du hier.

Neu: Praxisintegrierte Erzieherausbildung

An manchen Fachakademien kannst du eine vergütete Erzieherausbildung absolvieren, die die Theorie- und Praxisphasen eng miteinander verbindet. Damit erhältst du von Anfang an wertvolle Einblicke in den Arbeitsalltag einer sozialpädagogischen Einrichtung. Dass dies ein echtes Erfolgsmodell ist, hat der vorangegangene Modellversuch „Erzieherausbildung mit optimierten Praxisphasen (OptiPrax)“ gezeigt. Aus diesem Grund wurde OptiPrax als praxisintegrierte Erzieherausbildung zum Schuljahr 2021/2022 verstetigt.

Erfahre mehr über die praxisintegrierte Erzieherausbildung.

Wo arbeiten Erzieherinnen und Erzieher?

Erzieherinnen und Erzieher arbeiten in der gesamten Kinder- und Jugendhilfe, also auch in der Kindertagesbetreuung. Dazu zählen Krippen, Kindergärten und Horte. Daneben gibt es noch viele andere Einsatzorte, zum Beispiel Beratungsstellen und Wohn-, Freizeit- oder Ferieneinrichtungen.

Eine Erzieherin spricht mit einem Kind

Erzieherinnen und Erzieher sind Vorbilder und Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner bei Fragen oder Problemen.

Wie wird man Kinderpflegerin oder Kinderpfleger?

Die Ausbildung zur staatlich geprüften Kinderpflegerin oder zum staatlich geprüften Kinderpfleger ist eine Erstausbildung an einer Berufsfachschule für Kinderpflege. Du kannst sie direkt nach der Schule beginnen. Kinderpflegerinnen oder Kinderpfleger sind in Kitas als Ergänzungskräfte angestellt.

Kinderpfleger-Ausbildung im Überblick

Dauer:

  • 2 Jahre in Vollzeit oder
  • 3 Jahre in Teilzeit

Voraussetzung:

erfolgreicher Abschluss der Mittelschule.

Ausbildungsinhalte

Wichtige Inhalte der Kinderpfleger-Ausbildung sind u. a.:

Grundlagen der

  • Pädagogik und Psychologie
  • Ökologie und Gesundheit
  • Säuglingsbetreuung
  • Praxis- und Methodenlehre, Medienerziehung
  • Werkerziehung und Gestaltung
  • Religionspädagogik

Du lernst viele praktische Inhalte, zum Beispiel wie du Babys wickelst oder mit Kindern Bewegungsspiele oder Musik machst oder bastelst.

Wo arbeiten Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger?

Als Kinderpflegerin oder Kinderpfleger arbeitest du in Kindertageseinrichtungen, also Krippen, Kindergärten oder Horten. Alternativ auch in Ganztagsschulen, Heimen oder Ferien- und Freizeiteinrichtungen.

Szene im Kindergarten: Kinder sitzen vor Turnmatten auf dem Boden und halten die Hände hoch.

Turnen und Bewegungsspiele sind ein wichtiger Teil im Kita-Alltag und deshalb auch in der Ausbildung.

Vom Kinderpfleger zum Erzieher: so geht‘s

Als Kinderpflegerin oder Kinderpfleger kannst du jederzeit die Ausbildung zur Erzieherin oder zum Erzieher an der Fachakademie für Sozialpädagogik anschließen, wenn du den mittleren Schulabschluss hast.

Alternative für berufserfahrene Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger: Weiterbildung zur Fachkraft in Kitas

Dauer: 15 Monate berufsbegleitend

Die berufsbegleitende Weiterbildung für Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger dauert 15 Monate. Nach erfolgreichem Abschluss kannst du nach § 16 Abs. 6 der Kinderbildungsverordnung als Fachkraft in bayerischen Kitas arbeiten (nicht aber in anderen Einrichtungen oder in anderen Bundesländern).

Voraussetzungen:

  • in der Regel ein mittlerer Schulabschluss
  • Mindestalter 25 Jahre
  • abgeschlossene Ausbildung als staatlich geprüfte Kinderpflegerin oder staatlich geprüfter Kinderpfleger oder Anerkennung als Ergänzungskraft für drei Bildungsbereiche mit Eintrag in der Kita-Berufeliste des Bayerischen Landesjugendamts
  • mindestens 3 Jahre Berufserfahrung als Ergänzungskraft in einer Kindestageseinrichtung
  • Anstellungsvertrag in einer Kita im Umfang von mind. 50 Prozent

Auch Grundschullehrkräfte, Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger mit verwandten Studienabschlüssen oder Bewerberinnen und Bewerber mit ausländischem Abschluss können die Weiterbildung unter bestimmten Voraussetzungen besuchen.

Infos zur Weiterbildung findest du hier.

Kita-Ausbildung: deine wichtigsten Fragen

Erzieherinnen und Erzieher sind pädagogische Fachkräfte in Kitas. Ihre Ausbildung dauert in der Regel bis zu 4 Jahre. Als pädagogische Fachkraft setzt du die Bildungs- und Erziehungsziele um, begleitest die Kinder bei ihrer Entwicklung, baust eine vertrauensvolle Bildungs- und Erziehungspartnerschaft mit den Eltern auf und kannst sogar Leitungsfunktionen übernehmen, wie z. B. der stellvertretenden Kita-Leitung oder Kita-Leitung. Dadurch verdienst du auch mehr Geld. Zusätzlich haben Erzieherinnen und Erzieher oft übergeordnete Aufgaben und leiten zum Beispiel Praktikantinnen und Praktikanten an. Sie sind auch Ansprechpartnerinnen oder Ansprechpartner für Eltern, Kooperations- und Netzwerkpartner und Fachdienste.

Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger sind pädagogische Ergänzungskräfte. Sie unterstützen die pädagogischen Fachkräfte im Kita-Alltag. Sie führen Bildungsangebote durch, übernehmen pflegerische Tätigkeiten und sind ein wichtiger Teil des Kita-Teams. Kinderpflegerin oder Kinderpfleger wirst du nach einer zweijährigen Ausbildung.

Mehr erfahren: meine Aufgaben in der Kita

Im Rahmen der klassischen Erzieherausbildung kannst du während der beiden vollschulischen Jahre Leistungen gemäß dem Aufstiegs-BAföG (AFBG) beantragen. Durch die Novellierung des AFBG zum 1. August 2020 erhalten Vollzeitgeförderte einen Vollzuschuss von monatlich rund 900 Euro. Dieser Zuschuss muss nicht mehr zurückgezahlt werden, d. h., du startest nicht mehr mit Schulden ins Berufsleben.

Im anschließenden einjährigen Berufspraktikum erhalten die Berufspraktikantinnen und Berufspraktikanten eine Vergütung, die ggf. tariflich geregelt ist.

Absolvierst du die praxisintegrierte Erzieherausbildung, dann verdienst du vom ersten Tag an Geld. Der Träger der sozialpädagogischen Einrichtung, bei der du arbeitest, zahlt eine Ausbildungsvergütung. Die Höhe der Vergütung orientiert sich an der Ausbildungsvergütung der Auszubildenden im öffentlichen Dienst (TVAöD-BT-Pflege).

Mehr Infos zum Modellversuch OptiPrax findest du hier

Eine Ausbildung zur Erzieherin oder Erzieher und zur Kinderpflegerin oder Kinderpfleger ist auch in Teilzeit möglich. Die Dauer der Ausbildung verlängert sich dann bei angehenden Erzieherinnen und Erziehern von 3 auf bis zu max. 6 Jahre und bei angehenden Kinderpflegerinnen und Kinderpflegern von 2 auf 3 Jahre.

Du kannst dir selbst aussuchen, wo du arbeiten möchtest. Du entscheidest, ob du z. B. im Bereich der Kindertagesbetreuung lieber in der Krippe, im Kindergarten oder im Hort arbeiten willst. Während der Ausbildung kannst du in die verschiedenen Einrichtungsarten reinschnuppern und die Arbeit mit unterschiedlichen Altersgruppen kennenlernen. Du musst dich aber nicht festlegen und kannst später jederzeit in eine andere Einrichtung wechseln. Die Erzieherausbildung ist bewusst als sogenannte Breitbandausbildung angelegt, d.h. dir steht mit diesem Abschluss ein breites Arbeitsfeld offen.

Szene im Kindergarten: Nahaufnahme von Ballon, der mit Papierschnipseln beklebt wird.

Basteln, Malen und Werken machen Spaß und fördern die Entwicklung von Kleinkindern.