Erzieherin oder Erzieher: vom Kindergarten bis in den Hort

Du arbeitest gerne mit Kindern und suchst einen Beruf mit Abwechslung und Perspektive? Ob Krippe, Hort oder Kindergarten: Erzieherinnen und Erzieher sind in der gesamten Kindertagesbetreuung und weiteren Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe tätig. Mit der richtigen Ausbildung eröffnen sich dir also viele Möglichkeiten. Hier erfährst du mehr über die Voraussetzungen, die Dauer und wo du nach deinem Abschluss arbeiten kannst. 

Was ist eine Erzieherin oder ein Erzieher?

Staatlich anerkannte Erzieherinnen und Erzieher sind pädagogische Fachkräfte. Sie bringen Fachwissen und praktische Erfahrung mit. Erzieherinnen und Erzieher sind in Kindergärten, Horten, Krippen, aber auch in der Ganztagsbetreuung an Schulen und vielen weiteren Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe tätig. Der Beruf bietet spannende Aufgaben, Verantwortung und jede Menge Möglichkeiten.

Erzieherausbildung in Bayern im Überblick

Die Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin oder zum staatlich anerkannten Erzieher ist eine sogenannte Aufstiegsfortbildung. Während der Ausbildung lernst du zum Beispiel, wie du pädagogische Angebote planst und durchführst. Außerdem reflektierst du, wie die Eingewöhnung neuer Kinder feinfühlig gestaltet werden kann und wie du vertrauensvoll mit Eltern zusammenarbeitest. Zum Beispiel kannst du nach deiner Ausbildung im Kindergarten als Erzieherin oder Erzieher arbeiten, aber auch in zahlreichen weiteren Bereichen der Kindertagesbetreuung oder Kinder- und Jugendhilfe. 

Für den Einstieg in die Erzieherausbildung müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Diese sind abhängig von deiner (beruflichen) Vorbildung. Als Erzieher oder Erzieherin ist der Schulabschluss der mittleren Reife nötig. Hier findest du alle Informationen auf einen Blick: 

Erzieherausbildung: Dauer

  • drei Jahre in Vollzeit (einschließlich Berufspraktikum) oder
  • bis zu sechs Jahre in Teilzeit (einschließlich Berufspraktikum)

So wirst du Erzieherin oder Erzieher: Voraussetzungen

Damit kannst du direkt in die dreijährige Erzieherausbildung einsteigen:

  • du hast die allgemeine Hochschulreife, die fachgebundene Hochschulreife oder die Fachhochschulreife und jeweils einen Nachweis über mindestens 200 Zeitstunden Tätigkeit in einer sozialpädagogischen Einrichtung

oder

  • du hast mindestens einen mittleren Schulabschluss und eine einschlägige berufliche Vorbildung durch
    • eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem sozialpädagogischen, pädagogischen, sozialpflegerischen, pflegerischen oder rehabilitativen Beruf mit einer Regelausbildungsdauer von mindestens zwei Jahren, z. B. Kinderpflegerin oder Kinderpfleger;
    • oder eine abgeschlossene Berufsausbildung mit einer Regelausbildungsdauer von mindestens zwei Jahren und einen Nachweis über mindestens 200 Zeitstunden Tätigkeit in einer sozialpädagogischen Einrichtung; 
    • oder ein erfolgreich abgeschlossenes sozialpädagogisches Seminar oder ein erfolgreich abgeschlossenes sozialpädagogisches Einführungsjahr; 
    • oder eine einschlägige berufliche Tätigkeit von mindestens vier Jahren.

Deine Ausbildung kannst du an einer von 75 Fachakademien in Bayern machen. 

Weitere Infos und eine Liste der Akademien bietet die Website des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus.

Inhalte der Erzieherausbildung

  • Pädagogik, Psychologie, Heilpädagogik
  • Mathematisch-naturwissenschaftliche Bildung
  • Ökologie/Gesundheitspädagogik
  • Recht und Organisation
  • Literatur- und Medienpädagogik
  • Religionspädagogik
  • Praxis- und Methodenlehre mit Gesprächsführung
  • Kunst- und Werkpädagogik
  • Musik- und Bewegungspädagogik
  • Sozialpädagogische Praxis
  • Politik und Gesellschaft sowie Soziologie
  • Deutsch

Du willst mehr über die Arbeit als Erzieherin und Erzieher erfahren?

In unseren Videos verraten dir Fachkräfte, was sie an der Arbeit mit Kindern besonders begeistert.

Praxisintegrierte Erzieherausbildung

An manchen Fachakademien für Sozialpädagogik kannst du eine vergütete Erzieherausbildung absolvieren, die die Theorie- und Praxisphasen eng miteinander verbindet. Damit erhältst du von Anfang an wertvolle Einblicke in den Arbeitsalltag einer sozialpädagogischen Einrichtung. Dass dies ein echtes Erfolgsmodell ist, hat der vorangegangene Modellversuch „Erzieherausbildung mit optimierten Praxisphasen (OptiPrax)“ gezeigt. Aus diesem Grund wurde OptiPrax als praxisintegrierte Erzieherausbildung zum Schuljahr 2021/2022 verstetigt.

Mehr Informationen zur praxisintegrierten Erzieherausbildung bietet die Website des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales.

Erzieherin oder Erzieher werden: Antworten auf deine Fragen (FAQ)

Von der Jugendfreizeit bis zum Kindergarten: Für Erzieherinnen und Erzieher gibt es viele Einsatzorte. Sie sind immer dort gefragt, wo Kinderbildung und -betreuung stattfindet, zum Beispiel in Kindertageseinrichtungen, in der Ganztagsbetreuung an Schulen, in der Jugend- und Familienhilfe oder in Freizeit- und Ferienangeboten. 

Als angehende Erzieherin oder angehender Erzieher absolvierst du deine Ausbildung in Bayern an Fachakademien für Sozialpädagogik. 

Aufstiegschancen gibt es für Erzieher und Erzieherinnen einige! Viele streben eine Leitungsposition in der Kita an. Aber auch eine fachliche Spezialisierung ist möglich, zum Beispiel in der Frühförderung, Sonderpädagogik oder interkulturellen Bildung. 

Mehr zum Thema Weiterbildungen für pädagogisches Personal findest du hier.

Im Rahmen der klassischen Erzieherausbildung kannst du während der beiden vollschulischen Jahre Leistungen gemäß dem Aufstiegs-BAföG (AFBG) beantragen. Durch die Novellierung des AFBG zum 1. August 2020 erhalten Vollzeitgeförderte einen Vollzuschuss von monatlich rund 900 Euro. Dieser Zuschuss muss nicht mehr zurückgezahlt werden, d. h. du startest nicht mehr mit Schulden ins Berufsleben.

Im anschließenden einjährigen Berufspraktikum erhalten die Berufspraktikantinnen und Berufspraktikanten eine Vergütung, die ggf. tariflich geregelt ist.
Absolvierst du die praxisintegrierte Erzieherausbildung, dann verdienst du vom ersten Tag an Geld. Der Träger der sozialpädagogischen Einrichtung, bei der du arbeitest, zahlt eine Ausbildungsvergütung.

Die Höhe der Vergütung orientiert sich an der Ausbildungsvergütung der Auszubildenden im öffentlichen Dienst (TVAöD-BT-Pflege).