Zurück in die Kita: warum? Erfahrungen und Fakten
Als Fachkraft hast du dich schon für viele Kinder eingesetzt. Du hast ihren Alltag begleitet, mit ihnen gespielt, gebastelt und geturnt. Du hast sie getröstet und mit ihnen gelacht. Durch dein Können und Wissen hast du ihnen einen guten Start ins Leben gesichert und neue Möglichkeiten eröffnet. Nun spielst du mit dem Gedanken, wieder in deinem Beruf in der Kita zu arbeiten? Nur Mut! Es lohnt sich, in den Beruf zurückzukehren!
„Wenn die Kinder stolz auf ihre eigenen Fortschritte sind, berührt mich das sehr. Ich merke, dass auch ich selbst mit der Gruppe mitwachse. Die Kinder geben so viel zurück.“
- Nicole Zanner, Kinderpflegerin
Vier starke Gründe für den Wiedereinstieg
Warum zurück in die Kita?
- Es tut gut, etwas zu bewegen
- Arbeitgeber sind oft flexibel
- Ein Neustart rechnet sich auch finanziell
- Förderprogramme erleichtern den Wiedereinstieg
Etwas bewegen
In einer Krippe, Kindergarten oder Hort kannst du viel bewegen. Für die Kinder bist du eine wichtige Bezugsperson: Du erlebst Abenteuer mit ihnen, du bist da, wenn es Probleme oder Streit gibt, du gibst Hilfestellung oder Anregungen, vermittelst Werte und Regeln und unterstützt sie bei ihrer Entwicklung. Du eröffnest ihnen Chancen und bereitest sie optimal auf die Zukunft vor. Eine verantwortungsvolle Aufgabe, bei der du dich selbst fachlich und persönlich weiterentwickelst und jeden Tag etwas zurückbekommst. Und das tut gut!
Arbeitgeber sind flexibel
„Wenn Frauen oder Männer nach der Elternzeit zu uns zurückkehren wollen, können wir ihnen z. B. einen Krippenplatz für ihr Kind anbieten. Auch bei der Gestaltung der Arbeitszeit sind wir flexibel. Was besonders viel zählt, sind die gute Atmosphäre und die Gemeinschaft in unserem Team. Und auch die Teilzeitkräfte können bei uns mitentscheiden und mitgestalten.“
Oliver Mader, Leiter der BRK-Kindertagesstätte „In den Kirschen”, München
Die Arbeitszeiten in der Kita sind für Mütter ideal, da sie meist den Tagesabläufen der eigenen Kinder ähneln. Zusätzlich unterstützen viele Kita-Träger Mütter, indem sie ihnen flexible Arbeitszeitmodelle, zum Beispiel Teilzeit oder Jobsharing, anbieten. So können sie ganz individuell auf deine Bedürfnisse eingehen. Häufig ist es sogar möglich, dass du für deine eigenen Kinder in der gleichen Einrichtung oder in einer anderen Einrichtung des Trägers einen Betreuungsplatz bekommst. Das hat viele Vorteile: Die Fahrtwege entfallen, die Eingewöhnung ist meist unkompliziert und du selbst kannst dich ohne Sorgen auf deinen Neueinstieg konzentrieren, da du die Einrichtung und das Kita-Personal deines Kindes bereits kennst.
Lohnt sich der Neustart auch finanziell?
Du fragst dich, ob es sich lohnt mitzuverdienen? Auf jeden Fall! Ein zweites Gehalt trägt zum Familieneinkommen bei und entlastet so den Partner oder die Partnerin. Und auch wenn die Rente noch in weiter Ferne liegt: Ein eigenes Einkommen macht nicht nur finanziell unabhängig, sondern erhöht auch die Rentenansprüche im Alter und beugt so Altersarmut vor.
Die persönliche Erfahrung als Mutter oder Vater ist in der Kita ein großer Pluspunkt, ...
... der Kindern und Eltern zugute kommt! Bei Trägern von Kitas sind Wiedereinsteigerinnen und Wiedereinsteiger sehr beliebt, da diese durch ihre persönlichen Erfahrungen bewusster handeln und eine Bereicherung für das Kita-Team sind. Familien, die ihr Kind in eine Kita geben, schätzen die Erfahrungen von Fachkräften, die selbst Eltern sind. Dein Verständnis für die Eltern der betreuten Kinder wächst, da du weißt, was es bedeutet, Mutter oder Vater zu sein. Das gegenseitige Verständnis kräftigt die Zusammenarbeit.
Förderprogramme helfen beim Wiedereinstieg
Um den Wiedereinstieg zu erleichtern, bieten die Träger von Kindertageseinrichtungen zum Teil spezielle Programme für den Wiedereinstieg an.
Du denkst, dein Wissen ist nach einer längeren Pause etwas eingerostet? Eine gute Einarbeitung hilft dir, wieder anzukommen. Durch Fortbildungen kannst du dein Wissen zusätzlich auf den neuesten Stand bringen.
Wiedereinstieg: Erfahrungen
„Meine Kinder gehen in die Kita, in der ich arbeite. Sie sind zwar nicht in meiner Gruppe, aber durch das Konzept der offenen Gruppen sehen wir uns oft.“
Bianca Jänsch, Erzieherin
„Durch die Geburt meines Sohnes und meiner Tochter war ich insgesamt fünf Jahre in Elternzeit. Als mein Sohn in den Kindergarten kam, war für mich der Anreiz sehr groß, wieder arbeiten zu gehen. Es ist zwar ein anstrengender, aber auch ein anspruchsvoller und wunderschöner Beruf.“
Halime Telci, Kinderpflegerin
FAQs: mein Wiedereinstieg in die Kita
- Als Fachkraft verdienst du nach der Familienphase wieder dein eigenes Geld und sicherst deine finanzielle Unabhängigkeit. Zusätzlich wächst dein Rentenanspruch.
- Die Arbeitszeiten lassen sich gut mit dem Tagesablauf deiner eigenen Familie vereinbaren.
- Arbeitgeber bieten flexible Arbeitszeiten und Betreuungsplätze für deine Kinder.
- Durch den Wiedereinstieg erhältst du den Anschluss an aktuelle pädagogische Themen.
- Du kannst dich fachlich und persönlich weiterentwickeln. Das stärkt das Selbstwertgefühl.
Viele Arbeitgeber bieten neben Vollzeit auch flexible Arbeitszeitmodelle an, zum Beispiel Teilzeit oder Jobsharing.
- Beim Teilzeitmodell arbeitest du eine reduzierte Anzahl an Wochenstunden. Diese kannst du meist individuell mit deinem Arbeitgeber vereinbaren.
- Beim Jobsharing teilen sich zwei Fachkräfte eine Vollzeitstelle. Sie können sich über die Arbeitszeit absprechen und flexible Lösungen vereinbaren.
- Beim Vollzeitmodell arbeitest du die regulären Wochenstunden. Das kann sich lohnen. Hier erfährst du, warum es sich lohnt, Vollzeit zu arbeiten.
Viele Kita-Träger bieten dir Betreuungsplätze für deine Kinder – entweder in der gleichen Einrichtung, in der du arbeitest oder in einer anderen Kita. Das hat viele Vorteile: Die Fahrtwege entfallen, die Eingewöhnung fällt leichter und du kannst dich besser auf deine neuen Aufgaben konzentrieren, da du das Kita-Personal deines Kindes bereits kennst.
Pädagogische Fachkräfte sind sehr gefragt, auch wenn sie mehrere Jahre ausgesetzt haben. Gerade die persönliche Erfahrung als Mutter oder Vater ist für viele Träger sogar ein Pluspunkt. Frage deinen Arbeitgeber nach einem individuellen Einarbeitungsplan oder ob die Möglichkeit besteht, dein Wissen durch eine Fortbildung auf den neuesten Stand zu bringen.
Für Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger gibt es verschiedene Möglichkeiten. Du könntest eine Ausbildung zur Erzieherin oder Erzieher beginnen oder dich zur pädagogischen Fachkraft weiterbilden. Alle Infos über Fort- und Weiterbildungen findest du hier.
Die Bayerische Staatsregierung unterstützt Frauen und Männer nach einer mehrjährigen Familienphase durch die Orientierungsseminare NEUER START. Die Seminare bereiten auf den Wiedereinstieg vor und begleiten so den Neuanfang.
Alle Infos über die Seminare hier nachlesen.
Es gibt noch viele weitere interessante Berufe, in denen du mit Menschen arbeitest und das Gefühl hast, etwas zu bewirken.
Hier geht’s zur Übersicht aller Herzwerker-Berufe